Jeder Motocross-Fahrer weiß: Die Rundenzeit ist die Währung, in der wir unseren Fortschritt messen. Ob du dich mit Freunden misst, für den nächsten Renntag trainierst oder einfach nur deine persönliche Bestzeit knacken willst – die richtigen Gadgets können dir dabei helfen, dein Potenzial voll auszuschöpfen. Aber welche der vielen technischen Helfer sind wirklich ihr Geld wert?
Wir haben uns einige der bekanntesten MX-Gadgets und Rundenzeitensysteme genauer angesehen, um herauszufinden, was sie taugen, was sie kosten und was du als Fahrer davon erwarten kannst.
Die Kandidaten im Detail-Check:
Crossbox CBX20 / CBX30: Der MX-Spezialist
Wenn es um reine Motocross-Analyse geht, ist die Crossbox ein absolutes Top-Gerät. Sie wurde speziell für MX & Enduro entwickelt und sogar von Größen wie Antonio Cairoli genutzt.
- Was es kann: Die Crossbox bietet hochpräzise GPS-Messungen für Runden- und Sektionszeiten (bis zu 0,05 Sekunden genau!). Besonders spannend für Motocrosser sind die Sprungdistanz-Analyse und die detaillierte Startanalyse (5m, 10m, 20m, 40m, 60m). Du siehst genau, wo du Zeit gewinnst oder verlierst, kannst Beschleunigungs- und Bremspunkte optimieren und dich über Online-Ranglisten mit anderen messen. Die CBX30 ist dabei noch robuster und hat eine bessere Akkulaufzeit.
- Kosten: Die CBX30 liegt bei etwa 250-260 €. Dazu kommen nach den ersten sechs Monaten jährliche App-Kosten von rund 40 €, es gibt aber auch eine „Lifelong App“-Option für einmalig 199 €.
- Vorteile: Extreme Präzision, spezielle MX-Analysen, robustes Design.
- Nachteile: Laufende Kosten für die App, wenn man nicht die Lifetime-Version wählt.
- Unser Fazit: Eine klare Empfehlung für alle, die ihre MX-Performance wissenschaftlich aufschlüsseln wollen.
SpeedAngle APEX (Vorsicht, nicht die Gaming-Tastatur!)
Hier gab es bei der Recherche manchmal Verwechslungen, aber das relevante Gerät ist der SpeedAngle APEX Laptimer/Angle Sensor.
- Was es kann: Dieses Gadget ist ein Traum für Technik-Liebhaber! Es misst nicht nur Rundenzeiten mit 10Hz-GPS, sondern liefert auch detaillierte Daten zu Schräglagenwinkel (bis 69°!), G-Kräften und Geschwindigkeit. Das hilft dir, deine Fahrtechnik, besonders in Kurven, auf ein neues Level zu heben. Echtzeit-Feedback über LEDs und eine ausführliche App-Analyse sind inklusive.
- Kosten: Der Kaufpreis liegt bei etwa 395 €. Monatliche Kosten sind uns nicht bekannt.
- Vorteile: Einzigartige Daten zur Schräglage, hochpräzises GPS, ideal zur Analyse der Fahrtechnik.
- Nachteile: Weniger spezifische MX-Features wie Sprung- oder Startanalyse.
- Unser Fazit: Für Fahrer, die tief in die Fahrwerks- und Technik-Analyse eintauchen wollen, bietet der APEX faszinierende Einblicke.
RaceBox: Der vielseitige Allrounder
Die RaceBox ist ein vielseitiger Laptimer, der sich gut für verschiedene Motorsportszenarien eignet – inklusive Motocross.
- Was es kann: Neben präziser Rundenzeitnahme bietet die RaceBox auch Drag-Messungen (Beschleunigungstests) und umfassende Datenanalyse (Geschwindigkeit, Höhe, G-Kräfte). Du kannst eigene Strecken definieren und auf über 2.000 vorinstallierte Tracks zugreifen. Die Pro-Version kann sogar ohne Smartphone genutzt werden.
- Kosten: Die Racebox Mini S liegt bei 250-300 €, die Pro-Version bei 310-415 €. Uns sind keine monatlichen Kosten bekannt.
- Vorteile: Hohe Genauigkeit (99,5%), einfache Datenübertragung, eigenständiger Betrieb der Pro-Version möglich.
- Nachteile: Die Datenanalyse ist im Vergleich zu dedizierten Motorsportsystemen etwas weniger tiefgreifend, externe Adapter für mehr Daten nötig.
- Unser Fazit: Eine solide Wahl für alle, die eine zuverlässige Rundenzeitnahme mit zusätzlichen Messfunktionen suchen und die Flexibilität schätzen.
MyLaps MX Transponder + App: Der Standard im Rennsport
Der MyLaps Transponder ist das Nonplusultra, wenn es um offizielle Zeitnahme im Motocross geht. Er ist der Industriestandard und auf fast jeder Rennstrecke zu finden.
- Was es kann: Es misst deine Rundenzeiten auf Strecken, die mit einem MyLaps-System ausgestattet sind – präzise und zuverlässig. Über die SpeedHive-App kannst du deine Abos verwalten und deine Ergebnisse online einsehen, vergleichen und teilen.
- Kosten: Hier wird’s etwas komplexer: Der TR2 MX Transponder (wiederaufladbar) kostet je nach Abo-Laufzeit zwischen 90 € (1 Jahr) und 390 € („No subscription“). Es gibt auch jährliche Verlängerungskarten.
- Vorteile: Der absolute Standard für Rennen, extrem zuverlässig, Ergebnisse online verfügbar.
- Nachteile: Bindet dich an das MyLaps-System der Strecke, laufende Kosten durch Abonnements (außer bei der teuren „No subscription“-Option).
- Unser Fazit: Für jeden ernsthaften Rennfahrer und regelmäßigen Streckenbesucher ein Muss.
LitPro: Der Analyse-Guru mit Tücken
LitPro wurde ebenfalls für Moto-Analysen entwickelt und verspricht detaillierte Einblicke in deine Fahrt.
- Was es kann: Das System misst Rundenzeiten, Höchstgeschwindigkeit und G-Kräfte. Es kann sogar mit einem Herzfrequenzmesser synchronisiert werden, um deine körperliche Leistung mit der Fahrperformance zu verknüpfen.
- Kosten: Das Gerät selbst kostet stattliche ca. 460-470 €. Dazu kommen monatliche App-Kosten: „Limited“ für 5,99 €/Monat und „Unlimited“ für 12,99 €/Monat. Für Live-Timing fallen nochmal 15 USD/Monat an.
- Vorteile: Tiefe Analysemöglichkeiten, Kombination von Fahr- und Herzfrequenzdaten.
- Nachteile: Sehr hohe monatliche Kosten! Viele Nutzer berichten von Instabilität der App, Datenverlust bei der Synchronisierung und häufigen Logouts. Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird oft kritisiert.
- Unser Fazit: Die Idee ist gut, aber die hohen Kosten und die vielen negativen Nutzererfahrungen hinsichtlich der App-Stabilität lassen uns hier aktuell keine Empfehlung aussprechen. Es gibt bessere Alternativen am Markt.
Welches System ist das beste für dich?
Die „beste“ Wahl hängt stark von deinem Fahrstil, deinen Zielen und deinem Budget ab:
- Für den ambitionierten Rennfahrer: Ein MyLaps Transponder ist Pflicht, um auf Rennen gewertet zu werden. Zusätzlich ist eine Crossbox CBX30 ideal, um detaillierte Trainingsdaten zu sammeln und an spezifischen Schwachstellen zu arbeiten (Starts, Sprünge).
- Für den Trainings-Enthusiasten: Die Crossbox CBX30 ist hier die Top-Wahl, da sie am meisten auf MX-spezifische Metriken eingeht. Alternativ bietet die RaceBox eine solide und flexible Lösung.
- Für den Technik-Freak: Wenn du deine Fahrtechnik (insbesondere Schräglage und G-Kräfte) bis ins Detail analysieren möchtest, ist der SpeedAngle APEX spannend.
Wichtig ist: Jedes dieser Gadgets bietet dir objektive Daten, um deine Leistung zu bewerten, Schwachstellen zu identifizieren und dein Training effektiver zu gestalten. Sie motivieren dich, schneller zu werden und das Maximum aus dir und deinem Bike herauszuholen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit diesen Gadgets gemacht? Oder nutzt ihr vielleicht ganz andere Systeme, die ihr empfehlen könnt? Teilt eure Meinungen in den Kommentaren!